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Im August 1974 zog er nach Salt Lake City, um sein Jura-Studium aufzunehmen. Später sagte er, dass es eine große Enttäuschung für ihn war zu merken, dass andere Studenten „intellektuelle Kapazitäten“ hatten, über die er nicht verfügte.
Am späten Nachmittag des 8. Novembers wurde die 18-Jährige Telefonistin Carol DaRonch auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums von einem Mann angesprochen, der sich als „Officer Roseland“ vorstellte. Man habe versucht in ihren Wagen einzubrechen, weshalb er sie bat mit zur Wache zu kommen, um eine Anzeige zu fertigen.
DaRonch wurde skeptisch, da das angebliche Dienstfahrzeug des Polizisten ein VW Käfer war. Zudem bemerkte sie während der Fahrt eine Alkoholfahne. Als er auch noch in eine falsche Richtung für, versuchte er sie mit Handschellen zu fesseln. Wobei ihm im Handgemenge der Fehler unterlieft, beide Schließend er Handschellen am gleichen Handgelenk anzubringen.
DaRonch konnte fliehen, der Polizeibeamte wurde später als Ted Bundy identifiziert.
Zu diesem Zeitpunkt versuchte eine von Ted Bundys ehemaligen Freundinnen, Elizabeth Kloepfer, der Polizei hinweise zu geben. Die diese auch ernst nahm, jedoch keine eindeutige Identifizierung erreichen konnte.
Neben weiteren Morden kam es im May 1975 zu einer weiteren Eskalation, als er die 12-jährige Lynette Dawn Culver vor ihrer Junior High School entführte und in einem Hotelzimmer ertränkte. Ihren Körper entsorgte er später in einem Fluss.
Während dieser Phase hielt er regelmäßigen Kontakt zu ehemaligen Arbeitskollegen aus Seattle, unter anderem zu Carole Ann Boone, die später noch wichtig werden sollte.
Die Ermittlungen in Seattle dauerten an. Es wurde jedoch zunehmend schwierig, da die Serie verschwindender Studentinnen abrupt abgerissen war.
Viele der Opfer wurden bis heute nicht gefunden, einige nicht identifiziert.
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Am 16. August 1975 wurde Bundy von dem Verkehrspolizisten Bob Hayward festgenommen. Er war aufmerksam geworden, weil Bundy mit langsamer Geschwindigkeit durch eine Wohngegend fuhr und mit hoher Geschwindigkeit floh, als er den Streifenwagen bemerkte.
Bei der Durchsuchung des VW Käfers stellte Hayward fest, dass der Beifahrersitz entfernt worden war. Er fand unter anderem eine Ski-Maske, eine Maske aus einem Nylonstrumpf, Handschellen, eine Brechstange ein Seil und andere „Ausrüstung“.
Zudem konnte Hayward sich an die Fahrzeugbeschreibung aus der versuchten Entführung der Telefonistin DaRonch erinnern, die fliehen konnte.
Die ermittelnden Beamten flogen auch nach Seattle, um dort mit der ehemaligen Freundin Elizabeth Kloepfer zu sprechen. Diese sagte den Beamten unter anderem, dass sie während ihrer Beziehung bereits den Verdacht hatte, dass alle Gegenstände von Wert in Bundys Besitz gestohlen waren.
Bundy sei jedes Mal sehr wütend geworden, wenn sie ihr Haar schneiden wollte. Das lang und in der Mitte gescheitelt war.
Wieder auf freiem Fuß verkaufte Bundy seinen VW Käfer. Woraufhin die Polizei ihn beschlagnahmen konnte. Man fand Haare von drei Opfern, unter anderem auch von der geflohenen DaRonch.
Im Oktober wurde Bundy in Seattle wegen der Entführung von DaRonch verhaftet. Die Kaution von 15.000 $ wurde von seinen Eltern gezahlt. Im Juni 1976 wurde er zu ein bis 15 Jahren verurteilt.
Flucht in Aspen
Zu Beginn des folgenden Jahres wurde Bundy nach Aspen in Colorado gebracht, wo er sich für weitere Verbrechen verantworten sollte. Dort wollte er seine Verteidigung selber übernehmen.
Am 7. Juni wurde er in das Pitkin County Courthouse gebracht, wo seine Verhandlung stattfinden sollte. Da er auch sein Verteidiger war, trug er keine Hand- und Fußfesseln.
Er hatte Zugang zur hausinternen Bibliothek im ersten Stock. Als der Bewacher unaufmerksam war, sprang er aus dem Fenster. Wobei er sich sein Sprunggelenk verletzte.
Er entledigte sich seiner Jacke und fuhr per Anhalter zum Aspin Mountain. Dort irrte er umher und fand eine Jagdhütte, in die er einbrach und Nahrung und ein Jagdgewehr erbeuten konnte. Nach einer Nacht der Ruhe verirrte er sich für zwei Tage im Wald, bevor er zufällig auf einen Campinganhänger am Maroon Lake stieß.
Danach irrte er für weitere drei Tage umher, bis er in der Nähe eins Golf-Platzes ein Auto stehlen konnte. Mit diesem fuhr er dann wieder nach Aspen, übermüdet und ausgezehrt.
Sein Fahrzeug fiel zwei Polizeibeamten auf, die ihn überprüften. Bei der Fahrzeugkontrolle fanden sie auch Karten der Umgebung. Sie hatten offenbar dazu gedient, die Leiche seines Opfers Caryn Eileen Campbell zu finden. Er hatte die Karten, als sein eigener Anwalt, in den Akten und bei der Flucht mitgenommen. Was zeigte, dass er seine Flucht geplant haben musste.
Die Flucht dauerte insgesamt sechs Tage. In Fernsehaufnahmen ist zu sehen, dass er erheblich Gewicht verloren hatte.
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Der Prozess in Colorado stand auf wackeligen Füßen. Beweismittel wurden nicht zugelassen.
Jeder geweifte Verteidiger hätte den Prozess gewonnen. Und damit andere Ankläger verunsichert oder gar abgehalten. Die den Prozess beobachteten und auf ihre Chance warteten.
Seine Arbeitskollegin Carole Ann Boone aus Seattle, die ihn inzwischen regelmäßig besuchte, schmuggelte über ein halbes Jahr hinweg etwa 500 Dollar in das Gefängnis. Damit erwarb Bundy unter anderem einen Bauplan des Gebäudes von anderen Gefangenen.
Er sah seine Chance in einem winzigen Loch in der Decke seiner Zelle. Da er bis zu dem Zeitpunkt etwa 16 kg verloren hatte, konnte er sich hindurchzwängen.
Doch er floh nicht sofort, sondern nahm sich die Zeit für Testläufe. Dem Bericht eines anderen gefangenen über Geräusche in den Zwischenwänden wurde nicht nachgegangen.
Im späten Jahr 1977 hatte er einen Antrag auf Verlegung des Verfahrens gestellt. Was im Nachhinein sinnlos erscheint, wie viele seiner Handlungen. Denn zu dem Zeitpunkt muss er bereits sehr konkret an seinem Ausbruchsplan gearbeitet haben. Der mit einer Verlegung hinfällig geworden wäre.
Dem Antrag wurde am 23. Dezember stattgegeben. Die Zeit drängte also.
Als die meisten Angestellten im Weihnachtsurlaub waren, drängte Ted Bundy sich an dem Abend vor Silvester durch das Loch. Seine Bücher hatte er auf dem Bett positioniert und mit einer Decke bedeckt, so dass es bei einem flüchtigen blick so aussah, als wenn er schliefe.
Er brach durch die Decke der angeschlossenen Wohnung des Aufsehers, der mit seiner Frau ausgegangen war. Dort zog er sich saubere Bekleidung an und ging durch den Hauptgang in die Freiheit.